Die Kuh im Kühlschrank
Eine Ausstellung zum Spielen und anders Denken rund um
Energie und Umwelt für Kinder von drei bis sechs Jahren
Rundgang
Willkommen Zuhause!
Im Ausstellungsraum stehen die Besucher gleich am Anfang vor einer Tür – zu einer Wohnung oder einem Haus. Bitte eintreten: Innen ist es ein bisschen wie in jeder Wohnung – und doch anders. Erstens sind Wände und Möbel komplett aus Pappe. Zweitens kann man in jedem Zimmer Dinge entdecken, die es sonst in Wohnungen nicht gibt: Vom Klo aus kann man ins Abwasserrohr steigen. Durch die Riesensteckdose kann man durchschauen. Und irgendwo im Küchenschrank legt ein dickes, schwarzes Huhn ein Ei – zum Glück direkt in die Bratpfanne! Lust auf einem kleinen Rundgang?
Badezimmer:
Ein Klo gibt es natürlich auch in der Ausstellung, aber diesem hier fehlt etwas Wichtiges: Wasser, das große und kleine Geschäfte wegspült. Wohin eigentlich? Weil dieses Klo trocken und sauber bleibt, können die Kinder selbst den Weg aus dem Klo verfolgen, indem sie durch die Kanalisation krabbeln. Geradeaus, um die Ecke, unterm Gulli weg, vorbei an zwei Ratten, bis zum Ausgang. Wo sind wir jetzt? Um Klo, Waschbecken und Dusche benutzen zu können, bräuchte man erst einmal einen Wasseranschluss. Den kann man selbst bauen: Genug Rohrstücke liegen bereit, um eine lange Leitung vom Wasserwerk zum Bad zu bauen – wer macht mit? Mit der Wasserleitung und dem Kanal ist ein Klo in der Wohnung eigentlich eine ganz schön komplizierte Sache. Wie ginge es auch ohne? Schau mal im Klomuseum, wie die Leute früher oder anderswo auf der Welt ihr Geschäft verrichtet haben!
Küche:
Das sieht genauso aus wie eine Küche – bloß aus Pappe! Hier finden die Kinder eine Küchenzeile mit Herd, Kühlschrank und dem üblichen Oberschrank, wo man kaum rankommt. Dazu noch Tische, Küchengeräte und ein Familienbild an der Wand.
Komisch ist aber, dass das Essen hier offenbar nicht gekauft werden muss, sondern direkt in der Küche gemacht wird: Weil eine Kuh im Kühlschrank wohnt, deren Euter direkt an die Milchflasche angeschlossen ist. Weil die Eier direkt aus dem Huhn in die Pfanne klatschen. Viel praktischer als sonst, wenn Milch und Eier von irgendwoher anreisen – von wo eigentlich? Eine ganze Menge toller alter Maschinen stehen herum und einige sind gar nicht so einfach zu bedienen. Was haben die Leute früher damit gemacht, war das nicht anstrengend, und gibt es noch Menschen, die so etwas heute benutzen?
Kinderzimmer:
Ganz nett, dieses große Kinderzimmer mit Bett, Kaufmannsladen und Regalen. Aber richtig neue, glänzende Spielzeuge gibt es hier nicht, wie einige Kinder schon beim Betreten dieses Raumes feststellen. Doch schnell entdecken sie dafür viele andere Sachen, mit denen man trotzdem ziemlich gut spielen kann – zum Beispiel den ganzen Krempel, der fein geordnet im Kaufmannsladen bereit liegt.
Was ist eigentlich eine Tüte Kronkorken oder eine Schaufel bunter Plastikschnipsel wert? – Kommt drauf an, wieviel man daraus machen kann! Aus alten Sachen kann man nämlich eine Menge basteln und bauen, wie man überall im Zimmer sieht: Ein Sessel besteht aus Kuscheltieren, das Puppenhaus wurde aus Büchern zusammengebaut, und wenn man sich die Roboter genau ansieht, merkt man: Die bestehen aus alten CD-Playern!
Wohnzimmer:
In diesem Wohnzimmer stimmt wohl was mit der Größe nicht, merken Kinder schnell. Die Steckdosen sind groß wie Hüte, die Kabel wie Schläuche, und daran hängen Geräte, wie man sie noch nie gesehen hat. Auch der Fernseher ist riesengroß und hat eine Fernbedienung, die schwer ist wie ein dickes Buch.
Welche Programme gibt es dort zu sehen? Gar keine, wenn man sie nicht selbst macht! Wer seine Lieblingssendung sehen will, muss sie also spielen. Wer die komischen Roboter-Staubsaug-Maschinen benutzen will, muss das Geräusch selbst machen. Sogar wenn die Bewohner des Puppenhauses mal Licht haben möchten oder fernsehen wollen, müssen die Kinder den Strom dafür selbst herstellen – indem sie am Stromrad drehen. Ist so ein Wohnzimmer nicht eigentlich viel zu unbequem? Oder ist es gerade toll, dass man hier viel mehr machen kann als einfach nur dazusitzen und auf den Fernseher zu glotzen?
Buch
Das Buch zur Ausstellung!
In diesem Buch können Sie durch die Ausstellung spazieren, exemplarisch Zusammenhänge zum Thema BNE entdecken und erprobte Projektideen für den Alltag kennenlernen.
Aus dem Inhalt:
Hat jeder Mensch ein Zuhause? Wie wollen wir leben? Woher kommt die Energie dafür? Wie viel Spielzeug ist genug? Was passiert mit unserem Müll? Wie kommt das Essen auf unseren Teller? Warum schmeißen wir Essen weg – und andere hungern? Was essen wir in hundert Jahren? Woher kommt das frische Wasser? Wie wäre es, wenn wir kein Wasser hätten? Wie kommt der Strom in die Steckdose?
Viele Kinderfragen beschäftigen sich mit Umwelt, Energie, Gerechtigkeit, gutem Leben. Dieses Heft liefert keine Antworten – sondern eine Fülle von Ideen, wie man sie selbst findet. Indem Kinder spielen, bauen, forschen, malen. Und ins Gespräch gelangen … Ohne Moralapostel und pädagogische Zeigefinger. Das erste Heft der Reihe macht Vorschläge für Ideen, Aktionen und Projekte rund um das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung – und feuert auf Selbermach-Seiten die Kreativität der Leser_innen an … Ideal für Kindergruppen zwischen 4 und 8 und für alle Erzieher_innen, Tageseltern und Lehrer_innen. Willkommen im Club der Weltverbesserer!
„Wir haben die Chance, eine bessere Welt zu bauen. Liebevoller, witziger, feinfühliger und künstlerischer, als es je zuvor möglich gewesen ist. Aber wir müssen selbst in den Ring steigen, es selbst in Gang bringen, es selbst unternehmen. Es nicht den bloßen Gewinnmaximierern überlassen.“ Günter Faltin
100 IDEEN FÜR EINE BESSERE WELT
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Michael Fink u. a.
ca. 100 Seiten, mit Fotos
ISBN 978-3-945810-18-7 ∫


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